“If you die when there’s no one watching
and your ratings drop and you’re forgotten”

So heißt es bei Marilyn Manson in „Lamb of God“. Davon kann man halten was man will – aber mit Worten kann der Mann gut umgehen. Wenn niemand zuschaut, ist es nichts wert. Picture or it didn‘t happen.

Das ist mittlerweile auch im Sport kaum anders.

Heute bin ich über einen Post gestolpert, der zum Blog einer Sportjournalistin führt. Sie bereitet sich gerade auf einen großen und harten Trailrun vor. Gut so. Mehr davon. Natürlich schreibt sie auch darüber. Wer sie ist. Wo sie hin will. Wie schwer das alles ist. Gemeinsam ist ja bekanntlich alles leichter. Es menschelt, der Leser leidet, eifert, schwitzt mit. Und siegt final natürlich auch mit. Das wollen wir lesen. Das geht uns nah.

Was ein Mist.

Warum liegt es eigentlich in unserer DNA, diese beschwerlichen Wege miterleben zu wollen? Damit außergewöhnliche Menschen trotzdem menschlich bleiben und ich so einen Bezug zu meinem leider total austauschbaren Leben herstellen kann? Und warum ist das harte Training z. B. für den ersten langen Trailrun so viel leichter, wenn es unter dem vielstimmig anonymen Antrieb Beifall klatschender Leser und Liker absolviert wird? Große Leistung bedeutet immer auch harte Vorbereitung.

Am Trail starte ich für mich, die Ziellinie überschreite ich alleine. Diese Euphorie teilen zu wollen, ist nur zu verständlich. Irgendwo muss dieses unglaubliche Gefühl ja hin. Auf das ganze Gefunke vorher kann ich gut verzichten. Wie viele Kilometer hast du schon gemacht? Welche neuen Laufschuhe hast du dir gekauft? Auf welches Superfood bist du umgestiegen?

Kein Interesse.

Hast du den Trail, den Berg, die Herausforderung geschafft? Glückwunsch. Erzähl es uns! Das ist verdient. Alles andere braucht kein Mensch.

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