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Salzburg Trailrunning Festival 2021: Sprint-, Urban- und Traumherbst-Trails

Zum 10. Mal lädt Salzburg zum 3-Tage-Trailrunning-Spaß in die Mozartstadt. Mit den ersten 9 Ausgaben hat sich das Salzburg Trailrun Festival einen prima Ruf erarbeitet – und die Mischung der angebotenen Läufe ist in der Tat hochspannend. Neu zum 10. Geburtstag und sofort der Höhepunkt: der Trailmarathon. Als 3er-Cup verbindet er die Hauptläufe in einer Gesamtwertung.

  • Nightrun am Freitag: 5,5km / 80hm
  • Festungstrail am Samstag: 13km / 480hm
  • Gaisbergtrail am Sonntag 24km / 1.300hm

Warum das fordernd und spannend genug ist, um auch aus Berlin anzureisen, habe ich für xc-run.de aufgeschrieben:

Salzburg Trailrunning Festival 2021: Ein Fest zum Fest

So viel vorab: Die 3 Tage brachten Sprints durch die Altstadt, Kardio-brutale Wege über die Stadthügel – und einen wunderschönen Trailrun zum Gaisberg inklusive herbstlichem Downhill vom Feinsten!

Etappenlauf vor Zauberkulisse: Panorama Tour Sächsische Schweiz 2021

Das Läuferleben kann so herrlich einfach sein… Ich sitze nach der knackigen ersten Etappe der Panorama Tour Sächsische Schweiz in Hinterhermsdorf neben meinem Zelt, den Rücken an den Mietwagen gelehnt und esse Campingkochernudeln. Es ist ruhig – leerer und ruhiger als in den Nicht-Corona-Jahren – Grillen zirpen, die Blaue Stunde legt sich kühl über den schwülwarmen Tag, die Muskeln freuen sich aufs schlafen. Perfekt.

Alle drei Strecken der Panorama Tour (c) Lausitzer-Sportevents e.V.
Alle drei Strecken der Panorama Tour (c) Lausitzer-Sportevents e.V.

Etappe 1: Festungslauf

Vorausgegangen war der komplett aktualisierte Festungslauf in Königstein mit 9,4 KM und 362 HM. Er solle „Trail Charakter“ haben, hieß es. Nach einem eher beengten Start vor der Schule und einer Ehrenrunde durch Königstein geht es konstant hoch zur berühmten Festung, dann wieder runter durch Felder, erneut eine Rampe hoch durch den Wald, rund um die steil aufsteigenden Mauern und durchs Haupttor in den riesigen Innenhof. Und ja, es war trailig, heiß und anstrengend, steil und teilweise technisch. Kurz: ein Fest! Und es wartete noch die Extra-Runde auf der Festungsmauer. Nach dem Anstieg also nochmal Vollgas, Publikum und hoher Puls. Da fällt es schwer, nicht komplett zu überpacen, denn zwei Etappen kommen ja noch! Aber was für ein Einstand – der zwei Stunden später im Sonnenuntergang zu Grillengezirpe ausfadet.

Festungslaug 2021 (c) strava.com
Festungslaug 2021 (c) strava.com

Umfänge steigern – Laufcamp in der Lüneburger Heide

„Hast du schon den Wetterbericht fürs Wochenende gesehen?“ fragt ein Laufkollege an einem lauen Dienstagabend im Februar. „Nur Regen. Und davon richtig viel.“ Am Wochenende soll es in die Lüneburger Heide nach Müden gehen. 2,5 Tage, 4 Läufe, rund 80 km, übernachten im traumhaften Winkelhof. Tolle Aussichten, wenn es nur regnet und stürmt…

Der Gedanke hinter dem Laufcamp: Früh in der Saison diverse längere Läufe hintereinander setzen und so auf die kommenden Langdistanzen vorbereiten. Freitagabend 16 km, Samstag 12 und 21 km, Sonntag nochmal 30 km. „Es geht um den Umfang, nicht das Tempo.“ Ist nicht immer leicht, die Pace im Zaum zu halten, funktioniert aber immer besser, je fortgeschrittener die Laufkilometer werden. Die Heide zeigt sich dabei von ihrer schönsten Seite:

Lüneburger Heide - ein Lauf-Traum (c) R. Margerie
Lüneburger Heide – ein Lauf-Traum (c) R. Margerie

Sogar die Heidschnuckenherde kommt vorbei. Mehr Klischee kann man sich gar nicht wünschen:

Und auch noch Heidschnucken!  (c) R. Margerie
Und auch noch Heidschnucken! (c) R. Margerie

Was vom Transalpine Run bleibt – Lehrstunden die nachhallen

Vor 7 Tagen saß ich genau jetzt in einem Reisebus von Sulden in Südtirol nach München. Es regnete. Wir fuhren durch die Berge. Hinter mir lagen 8 Tage Laufen. Durch die Alpen. Der legendäre Transalpine Run. 8 Tage, rund 280 Kilometer, etwa 16.000 Höhenmeter im 2er-Team. Sonnenbrand, Muskelkater, Regentage, Schneematsch, unsagbare Schönheit, dramatisches Gewitter – viel zu viele Eindrücke von einem Ausbruch aus dem Alltag und einem Einbruch ins Abenteuer (hier das komplette Tagebuch zu allen Etappen). Der müde Kopf am Fenster des Busses kommt nur langsam nach, das alles zu verarbeiten.

Jetzt, 7 Tage später, eine Arbeitswoche später, wirkt das Abenteuer TAR fast schon surreal in der Erinnerung. Surreal, ja, aber es hallt nach. Nachhaltig.

Was bleibt von den 8 Lauftagen? Neben Trittsicherheit und hervorragender Auge-Stock-Koordination? Es gab viele Lehrstunden – diese 7 werden mit Sicherheit präsent bleiben:

  1. Das Team ist nur so gut, wie die Kommunikation und der gegenseitige Respekt.
  2. Wie du deine Mitmenschen behandelst, so werden sie dich behandeln.
  3. Es geht um dich, die Strecke, das Miteinander. Dein Job, dein sozialer Status, deine Herkunft sind irrelevant.
  4. Vertrau dir. In dir steckt viel mehr, als du denkst. Wenn du aber an deine Grenzen kommst, hör auf. Die Berge verzeihen keine Fehler.
  5. Sei zufrieden. Leistung ist relativ: es wird immer jemand schneller und jemand langsamer sein als du.
  6. Auch nach dem schlimmsten Tag kommt ein neuer, besserer Morgen.
  7. Realität und Alltag sind Konstrukte, die wir aufbauen und uns darin einrichten. Dabei gibt es genügend Abenteuer da draußen. Wir müssen nur die Tür öffnen und losgehen.

Letztlich ist der Transalpine Run auch nur ein Trailrun. Ein langer Trailrun. Ein Wettkampf. Ein langer Wettkampf. Man kann danach wieder nach Hause fahren und ihn als schönes Westentaschenerlebnis abtun. Aber das gelingt fast niemandem. Wir kommen nach Hause und es hallt nach. Hoffentlich möglichst lange.

Pure Emotion: Transalpine Run Etappe 8 – Prad nach Sulden

Schneefall. Alternativ-Route. Der Ortler – Höhepunkt der Etappe und vielleicht sogar des ganzen Transalpine Run – ist zu gefährlich im Abstieg. Wird die 8. und letzte Etappe der grandiose Zieleinlauf oder lediglich Pflichterfüllung im schlechten Wetter?

Team Quick & Dirty ist, wie viele andere Teams auch, in Sulden untergebracht und muss per Shuttle zum Start der letzten Etappe nach Prad fahren. 6:25. Es ist dunkel. 3 Grad. Regen. Der durchnässte und verfrorene Vortag steckt vielen noch in den Knochen. Die Stimmung ist mies. Zum Glück gibt es heute eine Halle am Start, in der wir uns trocken und warm auf den Start vorbereiten können. „Das ist mein 10. TAR. Bisher war ich immer sentimental am letzten Tag. Heute nicht. Heute will ich es nur noch hinter mich bringen,“ erzählt eine Mitläuferin aus unserer Mixed-Kategorie.

Während wir drinnen sitzen, merken wir nicht, dass draußen der Regen aufhört. Hoffnung während der Startaufstellung. Immerhin nicht im Regen starten. Dieses Mal in langer Hose und gleich mit Regenjacke sind wir einigermaßen vorbereitet – und gespannt auf die Alternativ-Route. Es sollen knapp 26 km und 2.000 Höhenmeter werden.

Ein letztes Mal “Highway To Hell“ um 7:59.

Startschuss.

Transalpine Run 2019 - Start der 8. Etappe (c) PlanB / Harald Wisthaler
Transalpine Run 2019 – Start der 8. Etappe (c) PlanB / Harald Wisthaler

1 Kilometer Asphalt, dann berghoch. Es wird warm. Es bleibt weiter trocken. Wir steigen und steigen. Durch Wald, Forstweg, Fels, Wiese. 1.000 Meter geht es hoch – Südtirol zeigt seine schönste Gegend.

Wie nass kann die Hölle sein: Transalpine Run Etappe 7 – Scuol nach Prad

Val d‘Uina – eine so malerische Gegend, dass man nach dem Regisseur sucht, der dieses Setting in Auftrag gegeben hat. Wir erreichen es nach gut 7 km Asphalt und Gravel auf der 7. Etappe des Transalpine Run. Und sind beeindruckt. Laut Plan und Hoffnung könnten wir dem Regen heute irgendwie entkommen.

Transalpine Run 2019 - das traumhafte Val d‘Uina (c) PlanB / Klaus Fengler
Transalpine Run 2019 – das traumhafte Val d‘Uina (c) PlanB / Klaus Fengler

Die Stimmung steigt mit dem malerischen Ausblick der Uina Schlucht. Wahnsinn. Eine Lehrstunde in Ehrfurcht.

Transalpine Run 2019 - Blick auf die Uina Schlucht (c) PlanB / Andi Frank
Transalpine Run 2019 – Blick auf die Uina Schlucht (c) PlanB / Andi Frank

Im Gewitter auf dem Fuorcla Champatsch: Transalpine Run Etappe 6 – Samnaun nach Scuol

Leck mich fett – diese Etappe ist, fürs Erste, die härteste für mich. Knapp 41 Kilometer, 2.254 Höhenmeter und 2.839 Meter runter, das Ganze in 5:44 Stunden. Im Gegensatz zu den bisherigen Transalpine Run Etappen habe ich im langen Abstieg heftig Feuer gegeben. Und bin im Ziel komplett zerstört. Mal sehen, wie die Rechnung morgen aussieht.

Dabei fing alles ganz ordentlich an. Harter Regen ist für Samnaun angesagt, aber dem laufen wir mit dem 8-Uhr-Start davon. Es geht – natürlich – hoch. In die Wolken. In die Kälte. Auf den Fuocla Val Gronda mit 2.752 Metern. Mir geht es nicht wirklich gut. Müde. Angeschlagen. Magen. Nach 6km schon der erste VP. Eigentlich nicht nötig, aber trotzdem gut, um etwas Salzstangen, Käse und vor allem Salz zu mir zu nehmen.

Weiter. Weiter hoch. Es läuft besser. Ich komme in mein Rennen. Wir bleiben mehrere Kilometer auf 2.500 Metern Höhe. Fast schon gespenstig der ständige Wechsel aus gehen und laufen im Nebel. Außer Schritten, Stockgeklapper und schwerem Atem hört man nichts.

Die einzige Richtung ist nach oben: Transalpine Run Etappen 4 und 5 – Landeck nach Samnaun und Bergsprint

Sie gilt als Königsetappe des Transalpine Run: Etappe 4 von Landeck nach Samnaun. Rund 46 Kilometer lang mit 2.900 Höhenmetern. Bei gutem Wetter Ausblicke die für ein Bilderbuch zu schön wären. Doch welcher König quält sich den 1.600 Höhenmeter-Anstieg am Anfang hoch?

Nach 5 flachen Kilometern geht es erst durch kleine Dörfer steil hoch, dann durch Wälder und übe Wiesen, vorbei an Almen, über Skihänge, durch die Wolken.

Transalpine Run 2019 - es zieht sich, man zieht sich (c) PlanB
Transalpine Run 2019 – es zieht sich, man zieht sich (c) PlanB

Wir haben 9 Kilometer Zeit, um 1.600 Meter Höhe zu machen. Ausblick galore als wir über die Wolken kommen: umrundet von kargen Felsgipfeln liegt das Tal wie ein großes Schaumbad unter uns. Über uns wartet VP 1. Weiter.

Auf Traumtrails durch die Wolken: Transalpine Run Etappe 3 – St Anton nach Landeck

Das gab es in der Transalpine Run Historie auch noch nicht – der Start wird wegen heftiger Gewitterwarnung von 7 auf 9 Uhr verschoben. Als Race Director Martin Hafenmaier das beim allabendlichen Race Briefing ankündigt, ist der Beifall groß. Wir haben alle den Wetterbericht gesehen. Gewitter die ganze Nacht durch. Gewitter am Morgen. Dauerregen danach. Kälteeinbruch. Gehört zum TAR, mag aber trotzdem niemand wirklich. Und ist verdammt gefährlich.

Umso geiler der Blick aus dem Fenster beim Frühstück: Nass, tiefhängende Wolken, aber kein Regen. Heute liegen 41 Kilometer und gut 1.800 Höhenmeter vor uns. Alles wird nass und matschig und deshalb technisch sein. Daher neue Taktik für Team Quick & Dirty: Etwas verhaltener starten, der Berg wird bestimmt nicht gleich ein Trail, danach auf die Technikkarte setzen.

Transalpine Run 2019 - ab in die Wolken (c) PlanB / Andi Frank
Transalpine Run 2019 – ab in die Wolken (c) PlanB / Andi Frank

Passt soweit. Wir starten ohne Regen und marschieren nach 2 km in die Wolken rein. Ab 1.600 Metern kommt der Regen. Und der Schweiß. Heute wohl keine Fotos mit wehenden Haaren – alles ist nass. Außer den Füßen zum Glück. Skurril ist, wie oft wir beim 800-Meter-Anstieg Richtung Leutkirchnerhütte überholt werden. Haben die alle noch so viel Kraft an Tag 3? Sind wir so lahm? Oder überschätzen die sich einfach alle?

Knackig, hart, großartig: Transalpine Run Etappe 2 – Lech nach St Anton

29 Kilometer, 1.800 Höhenmeter, rutschiges Terrain, Berggewitter vorhergesagt. Der 2. Tag beim Transalpine Run 2019 ist knackig aber großartig.

6 Uhr. Es ist dunkel und kalt, aber trocken. Da wir 2019 die Westroute laufen, geht es heute von Lech nach St Anton. Nur 29 km, dafür 3 VP. Klingt doch alles sehr machbar. Wären da nicht die Höhenmeter und das angekündigte, gefährlich rutschige Terrain. Streckenchef Martin Hafenmaier warnt vor dem vorgezogenen Start erneut: extrem rutschig, besonders in den grasigen Downhills. Passt auf!

Was am Vorabend noch für latente Verwirrung sorgte, funktioniert heute bestens: Startblocks um 7:00, 7:10, 7:20. Team Quick & Dirty bleibt beim Plan vom Vortag: Vollgas am Anfang, dann ab in den Hang, dann mal sehen. Läuft. Etwas mehr als 1 km mit 4:40er Pace, dann Singletrack. Hier wollen es einige wissen und machen ordentlich Druck, während es 900 Meter zu Rüfikopf hochgeht. Ab der 2.000er Marke ist Trittsicherheit gefragt. Es ist zwar nicht sonderlich technisch, aber halt hochalpin. Felsbrocken, rutschige Stellen, gigantische Sicht.

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